Mentale Last der Mütter

Die Mentale Last der Frauen und Mütter

Von Jasmin / Letzte Aktualisierung am 25. Februar 2022

Hast du bereits von dem Begriff „Mental Load“ oder „Mentale Last“ gehört? Dieser Begriff bezieht sich auf die unendlich vielen To-Do’s in einer Familie, die häufig von der Mutter organisiert werden und die sehr an ihr zehren können.

Ich selbst befinde mich oft in einer solchen Situation und das liegt nicht daran, dass mein Partner sich weigert Aufgaben zu übernehmen. Allerdings bin ich die Planerin, wie viele andere Mütter auch. Ich arbeite halbtags und kümmere mich sonst um alles Organisatorische von Arztterminen bis zum Packen der Babytasche, wenn wir einen Ausflug machen.

Mein Kopf läuft wegen den ganzen organisatorischen Themen immer auf 150% und an manchen Tagen wird es mir zu viel.

Mentale Last: Weltweite Debatte

Was die Debatte um die Mentale Last entstehen lassen hat war der feministische Comic „Mental Load“ der französischen Comiczeichnerin Emma im Mai 2017. Er zeigt auf, wieviel Denkarbeit die Frau im Familienalltag leistet. Endlich hat das Thema dadurch weltweit an Beachtung erlangt – Frauen fühlen sich verstanden und können ihr Problem beim Namen nennen. Und es gibt Lösungsansätze, die helfen sollen den Familienalltag einfacher zu machen.

Wie der Mental Load die Beziehung belastet

Ich kann nur sagen, dass ich zum letzten Valentinstag weder Blumen noch ein romantisches Abendessen zu zweit wollte. Ich wollte, dass wir das Thema Mentale Last angehen, dass mein Organisieren, mein Planen, meine Denkarbeit gesehen werden und dass wir Aufgaben besser distribuieren, sodass ich darin nicht untergehe.

Das ständige Denken, Planen und Organisieren führt dazu, dass viele Mütter oft gestresst und erschöpft sind. Häufig sorgt das dann für Konflikte in der Beziehung.

Oft bin ich leider viel zu müde um zu kommunizieren, dass ich Hilfe brauche. Ich denke: Ich mach es einfach selbst, das ist sicherer und geht schneller. Und wenn es mir irgendwann alles zu viel wird dann fange ich an zu heulen oder schreie meinen Mann an. Dann heule ich mich aus, denke es geht wieder – und der Teufelskreis beginnt von vorne.

Nicht selten ist es auch so, dass Frauen denken, ihr Partner hilft und sie könnten sich glücklich schätzen. Wieso? Es sollte normal sein, dass die Aufgaben 50/50 verteilt sind wenn beide arbeiten und dein Partner muss dir nicht bei DEINEN Aufgaben helfen: Hier beginnt ja schon der Denkfehler.

Außerdem ist es in der Aufgabenverteilung innerhalb der Familie oft so, dass die Frau die Aufgaben delegiert: „Kannst du den Müll rausbringen?“ „Kannst du auf dem Weg von der Arbeit Windeln kaufen?“ Der Mann denkt: Ich helfe doch – Die Denkarbeit liegt aber bei ihr und das ist das Anstrengende.

Mentale Last stemmen: Aufgaben gerecht verteilen

Das Wichtige ist, dass der Teufelskreis gebrochen wird. Aus meiner Erfahrung hilft es nicht, dass ich die Denkarbeit mache was alles getan werden muss und meinem Mann dann die Aufgaben deligiere. Nein: Er muss die Denkarbeit für seine Bereiche übernehmen.

Was ist zum Beispiel eine gerechte Verteilung?

Papa zieht den Kleinen am Morgen an und macht ihm Frühstück.
Mama macht dem Kleinen am Abend Abendessen und macht ihn dann bettfertig.

Das ist ungefähr 1% der Workload des Tages, aber diese Aufgaben wiegen sich gut auf und keiner denkt er tut mehr als der andere.

Wichtig ist, dass du lernst zu akzeptieren, dass der Vater es auf seine Weise macht. Wenn dein Mann nun also für das Anziehen eures Kindes am Morgen verantwortlich ist, dann akzeptiere das Outfit, das er auswählt, auch wenn die Farben vielleicht nicht stimmig sind. Wenn er das Abendessen zubereitet dann überlasse ihm was auf den Tisch kommt. Und so weiter. Du musst ihm das Vertrauen geben, dass er seine Aufgaben richtig macht.

Doch wie anfangen?

Ich kann empfehlen eine Liste zu machen mit all den Aufgaben, die du diese Woche stemmen musstest. Direkt nachdem du etwas erledigt hast oder darüber nachgedacht hast was es zu tun gibt schreibst du es auf. Ebenso soll der Vater eine solche Liste erstellen. Dann setzt ihr euch am Ende der Woche zusammen und versucht in Ruhe darüber zu sprechen wie die Aufgaben besser verteilt werden können.

Vielleicht findet ihr eine Aufgabe besonders anstrengend und euer Partner macht sie gerne? Kommunikation ist der Schlüssel.

Wir Mamas brauchen keine Rosen am Valentinstag und ebenso nicht am Weltfrauentag. Das Thema Mentale Last braucht mehr Aufmerksamkeit und wir brauchen eine gerechtere Verteilung der Aufgaben im Familienalltag.

Die Idee für diesen Beitrag kam durch meine Teilnahme an der Blogparade #RightsNotRoses

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4 Kommentare

  1. Schöner Artikel. Danke dafür.

    Mental Load ist immer ein spannendes Thema. Wir haben bei uns eine klare 50/50 Aufteilung. Verantwortung bei den Kids sind absolut gleichwertig. Das Problem an der Sache, wir teilen den Mental Load nicht auf. Sondern wir haben beide alle Sachen im Kopf die gemacht werden müssen. Z.B. die Windeln. Wir haben sie stets beide im Blick und im Kopf. Wer sie dann kauft wird dann kommuniziert. Dran denken tue wir beide.

    So haben wir dann gemeinsam den Stress. 😉

    Maximilian von derpapablog.de.

    1. Hallo Maximilian,

      danke für deinen Kommentar. Es ist schön wenn es selbstverständlich ist dass die Aufgabenteilung 50/50 ist! Vielleicht könnt ihr euren Mental Load ja noch aufteilen, Communication ist Key. Ich habe seit Verfassen des Textes bereits viel mehr Dinge mit meinem Mann aufgeteilt und es geht jetzt alles so viel einfacher.

      LG Jasmin

    2. Hallo Maximilian,
      wir lösen das mit dem Mental Load (also dem konkreten dran denken) mit einem Whiteboard, bzw. davor war es eine Pinnwand. Das was im Kopf ist, wird aufgeschrieben und kommt an Pinnwand bzw. Whiteboard.
      Abends sprechen wir dann darüber, wer was am nächsten Tag machen kann und was überhaupt gemacht werden muss.

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