Erhalten Sie die Substanz der bundesweiten Freien Darstellenden Künste!

Erhalten Sie die Substanz der bundesweiten Freien Darstellenden Künste!

Startdatum
31. März 2022
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Jörg Albrecht

Offener Brief

Adressiert an die Staatsministerin für Kultur und Medien

 

Sehr geehrte Kulturstaatsministerin, liebe Claudia Roth,

 

als Künstler*innen und Akteur*innen der bundesweit agierenden Freien Darstellenden Künste arbeiten wir in unterschiedlichen Kontexten.

Wir produzieren freies Musiktheater, Tanz oder Schauspiel und Performance für die Bühne, die Straße oder in virtuellen wie öffentlichen Räumen. Wir experimentieren mit Figuren oder Objekten, mit Algorithmen und digitalen Tools, mit diversen Publika – nicht nur, aber besonders im Theater für junges Publikum. All dies konnten wir in den letzten zwei Jahren unter den immens herausfordernden Bedingungen der Pandemie aber auch mit Engagement für ästhetische und soziale Innovation leisten. Wir haben künstlerische Prozesse angestoßen, die die großen gesellschaftlichen Transformationen aufgreifen und produktiv machen.

Wir wissen, dass dies ohne das Engagement und die Förderung des Bundes nicht möglich gewesen wäre. Auf dieser Basis konnte zuvorderst der Fonds Darstellende Künste agieren und Förderprogramme wie #TakeThat und #TakeHeart aufsetzen, die unseren Arbeitsrealitäten und ihren pandemiebedingten Veränderungen entsprechen, und so unsere Arbeit in ihrer Breite und Vielfalt erhalten und weiter fördern. Als frei produzierende Künstler*innen aus unterschiedlichen Genres und Wirkungsfeldern fordern wir die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass der Fonds Darstellende Künste die notwendigen Mittel in ähnlicher Höhe von 50 Millionen Euro jährlich weiter erhält, um seine Förderprogramme auf dem Niveau der laufenden Finanzierungen auch künftig aufrechtzuerhalten sowie weiterzuentwickeln.

In den Jahren 2020 bis 2022 wurden aus dem Programm NEUSTART KULTUR der BKM bislang über 7.500 Anträge seitens des Fonds Darstellende Künste bewilligt. Die Fördermittel erreichten weit über 20.000 in die jeweiligen Projekte involvierten Künstler*innen und sicherten neben der künstlerischen Arbeit auch die Existenz der Beteiligten.

Die Inanspruchnahme der Förderungen hat jedoch auch die bereits vor der Pandemie bestehende Lücke in der Erhaltung und der Weiterentwicklung der Freien Szene und ihrer künstlerisch tätigen Akteur*innen aufgezeigt. Daher fordern wir, in Zukunft auch bundesseitig die Substanz der Freien Darstellenden Künste weiterhin zu erhalten und zu fördern. Zum Vergleich: Für die durchschnittliche Summe des Betriebes eines einzigen größeren Mehr-Sparten-Hauses auf kommunaler oder Landesebene (mindestens 60 Mio. Euro) könnten die bundesweit agierenden Freien Darstellenden Künste nachhaltig gestärkt und so auch die Kommunen wie Länder in diesem wichtigen Feld unterstützt werden.

Bundesweit würde diese Förderung des Fonds die ganze Bandbreite Darstellender Künste substantiell stärken und in ihrer Innovationskraft langfristig bestätigen. Dies ist heute wichtiger als je zuvor. Denn Themen der Transformation wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung, ästhetische Entwicklung, Wissenstransfer, Diversität, Inklusion, sozialräumliche Chancengleichheit oder Generationswechsel warten nicht und gehen uns alle an. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung sind diese genannt und im Feld der Kultur- und Medienpolitik explizit mit einer Stärkung der Freien Szene verbunden worden.

Wir als Künstler*innen der Freien Darstellenden Künste begegnen den genannten Herausforderungen schon jetzt – forschend, erprobend, immer auch spielerisch, ebenso zugänglich wie engagiert. In unserem künstlerischen Handeln ist häufig eine internationale Perspektive inkludiert, die – wie wir auch gerade in dieser schrecklichen Zeit neuer Kriege erfahren müssen – unbedingt weiterentwickelt werden muss. Wir brauchen selbstverständlich kein einzelnes Haus, denn wir sind hunderte von Sparten, Schauplätzen und Strukturen, sondern eine kontinuierliche bundesweite Stärkung über die föderalen auf die jeweiligen Bundesländer bezogene Förderung hinaus – für unsere Arbeit in Netzwerken, für Koproduktionen, für die Weiterentwicklung der Freien Szene und für die Freie Kunst.

 

Erstunterzeichnende:

Jörg Albrecht, Dramatiker, Kurator

Allianz internationaler Produktionszentren für Figurentheater (Dana Ersing, Team Künstlerische Leitung Westflügel Leipzig / Katja Spiess, Theaterleitung FITZ Stuttgart / Tim Sandweg, Künstlerische Leitung Schaubude Berlin)

andcompany&Co. (Alexander Karschnia, Nicola Nord, Sascha Sulimma, Caroline Farke), Theater/Performance

Simone Dede Ayivi, Autorin und Theatermacherin

Aljoscha Begrich, Dramaturg

Konstantin Bessonov, Bühnenmusiker und Performer

Laura Biagioni (Company Christoph Winkler), Company Manager 

Elisabeth Bohde und Torsten Schütte (Theaterwerkstatt Pilkentafel)

Claudia Bosse, Künstlerin und Artistic Director theatercombinat

Peter Breitenbach, Sound Artist

Marie Bues, Regisseurin, Berlin

Lara-Joy Bues, Kollektivmitglied Markus&Markus Theaterkollektiv

Çakey Blond, Performance

Cheers for Fears (Sina-Marie Schneller, Jascha Sommer)

dorisdean GbR, Performancegruppe

Dirk Dresselhaus, Musiker / Performer (Schneider TM, die ANGEL, faust, Locust Fudge)

Katarina Eckold, Kollektivmitglied Markus&Markus Theaterkollektiv

Rainald Endraß, Dramaturg (Cocoon Dance)

Frauen und Fiktion GbR, Performancekollektiv

Reinhold Friedl, Musiktheater / Performance (Zeitkratzer)

Monika Gintersdorfer, künstlerische Leitung, Gruppen Gintersdorfer/Klaßen und La Fleur

Rafaele Giovanola, Choreografin (Cocoon Dance)

Gob Squad Arts Collective

Bettina Grahs, Freie Szene Berlin, Theater/ Performance 

Andi Haberl, Schlagzeuger (the notwist)

Maria Isabel Hagen, Theaterregie und Dramaturgie

Katja Herlemann, Dramaturgin Schauspiel Frankfurt / Ko-Leiterin Festival Politik im Freien Theater

Clara Isenmann, Schauspielerin & Theatermacherin

Kaja Jakstat, freie Dramaturgin und Produktionsleitung (Zwei Eulen)

Stefan Kaegi (Rimini Protokoll)

Dr. Joy Kristin Kalu, Leitende Dramaturgin Sophiensaele & Theaterwissenschaftlerin

Thomas Köck, Autor & Dramatiker, Suhrkamp Verlag

Fabian Lettow & Mirjam Schmuck (kainkollektiv/tak Theater Aufbau Kreuzberg), Regisseur:innen

LIGNA (Ole Frahm, Michael Hueners, Torsten Michaelsen), Performance

matthaei & konsorten, Performing Arts in urbanen Landschaften

Dominik Meder (KGI: Büro für nicht-übertragbare Angelegenheiten), Regisseur, Dramaturg

Miriam Michel, freie Künstlerin 

Barbara Morgenstern, Musikerin, Komponistin, Produzentin (Rimini Protokoll)

Johannes Müller/Philine Rinnert, Musiktheatermacher

Michael Müller & Georg Scharegg, Leitung TD Berlin

Tomoko Nakasato, Performerin / Tänzerin / Musikerin (MIO, JINN, die ANGEL)

Lucie Ortmann, Leitende Dramaturgin Schauspielhaus Wien

Hendrik Otremba, Autor/Musiker/Künstler

OutOfTheBox (Susanne Schuster und Ricardo Gehn), Performative und digitale Künste

Cornelius Puschke, Dramaturg

Damian Rebgetz, Performer

Susanne Reifenrath und Marc von Henning (Meyer&Kowski)

Ben J. Riepe, Choreograph und künstlerischer Leiter FREIRAUM, Recherche- und Konzeptionsort für die Künste und Wissenschaften

Rykena/Jüngst (Lisa Rykena und Carolin Jüngst), Choreographie, Tanz, Audiobeschreibung

Markus Schäfer, Kollektivmitglied Markus&Markus Theaterkollektiv

Markus Schmans, Kollektivmitglied Markus&Markus Theaterkollektiv

Helge Schmidt, Regisseur

Anne Schneider, Regisseurin, ehemals Geschäftsführerin BFDK

Matthias Schulze-Kraft, Künstlerischer Leiter LICHTHOF Theater Hamburg

Tobias Schuster, Dramaturg, Mitglied des Künstlerischen Leitungsteams der Münchner Kammerspiele

She She Pop (Sebastian Bark, Johanna Freiburg, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Aminata Oelßner, Ilia Papatheodorou, Berit Stumpf, Elke Weber), Performance-Kollektiv

Veit Sprenger, Theatermacher (Showcase Beat Le Mot)

Jan Philipp Stange, Regisseur und Kurator

Florian Thamer, Theaterschaffender

Prof. Dr. Margarita Tsomou, Hochschule Osnabrück, Kuratorin HAU Hebbel am Ufer,  Gründerin Missy Magazin 

Turbo Pascal (Angela Löer, Eva Plischke, Margret Schütz, Frank Oberhäußer, Janina Janke, Friedrich Greiling, Marit Buchmeier, Lisanne Grotz), Performance

Maria Vogt (KGI: Büro für nicht-übertragbare Angelegenheiten), Regisseurin, Autorin

Nadine Vollmer, freischaffende Dramaturgin (Performance, Theater, Vermittlung)

Till Wyler von Ballmoos,Regie, Künstlerische Leitung Ballmoos Productions 

Julian Warner, Künstlerischer Leiter, Brechtfestival Augsburg

Franziska Werner, Künstlerische Leitung Sophiensaele

Daniel Wetzel (Rimini Protokoll)

Christoph Winkler (Company Christoph Winkler), Choreograph 

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