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Libyen und Syrien USA und Türkei wollen militärische Zusammenarbeit fortsetzen

US-Präsident Trump hat mit seinem türkischen Kollegen Erdogan telefoniert. Die Staatschefs forderten eine "schnelle Deeskalation" in Libyen und eine politische Lösung in Syrien.
Erdogan (l.) und Trump im November 2019

Erdogan (l.) und Trump im November 2019

Foto: MIKE THEILER/ imago images/UPI Photo

Entspannung zwischen den USA und der Türkei: Die beiden Länder wollen nach Angaben der türkischen Regierung ihre "enge politische und militärische Zusammenarbeit" fortsetzen. Darauf hätten sich die beiden Präsidenten Donald Trump und Recep Tayyip Erdogan in einem Telefonat verständigt, hieß es in einer Mitteilung.

In dem Gespräch sei es auch um die Lage in Libyen und in Syrien gegangen. Präsident Trump habe "seine Besorgnis über die zunehmende ausländische Einmischung in Libyen und die Notwendigkeit einer raschen Deeskalation" wiederholt, teilte das Weiße Haus mit. Die beiden Präsidenten hätten außerdem bekräftigt, dass "eine politische Lösung des Konflikts in Syrien sowie ein ungehinderter Zugang für humanitäre Hilfe im ganzen Land" dringend notwendig seien.

Libyen befindet sich seit dem Sturz des damaligen Machthabers Muammar Gadaffi 2011 in einem Bürgerkrieg. Seit 2014 bekämpfen sich vor allem die Milizen des im Osten herrschenden Rebellenführers Khalifa Haftar und die libysche Armee. Haftar will die Regierung stürzen. Als einer seiner wichtigsten Unterstützer gilt Russland.

Eskalation der Kämpfe in Libyen

Im April hatte es eine erneute Eskalation der Kämpfe gegeben. Die Türkei unterstützt dabei die international anerkannte Regierung, die in den vergangenen Wochen Gewinne in den Kämpfen verzeichnete.

Die Türkei hatte zuletzt mit dem Kauf des russischen Luftabwehrsystems S-400 für Ärger in Washington gesorgt. Die USA drohten wegen des umstrittenen Rüstungsgeschäfts unter anderem mit Sanktionen gegen die Türkei. Der türkische Verteidigungsminister hatte daraufhin gesagt, dass Ankara trotz des Streits mit Washington immer noch versuche, "Patriot"-Raketen der USA zu kaufen.

Dem Weißen Haus zufolge sprachen die beiden Präsidenten im aktuellen Gespräch auch darüber, die globale Wirtschaft nach der Coronakrise wieder hochzufahren. Trump setzt offenbar auch auf eine florierende Wirtschaft, um seine Chancen auf eine Wiederwahl zu erhöhen.

kko/Reuters/AP