Große Aufregung im Saarland: Unternehmen entlässt Familienvater wegen russischer Herkunft

Im Saarland ist offenbar ein mehrfacher Familienvater aufgrund seiner russischen Herkunft entlassen worden. Darüber berichtete der saarländische Bundestagsabgeordnete Esra Limbacher (SPD) auf verschiedenen Online-Kanälen. Der Mann geht aktuell juristisch gegen die Kündigung vor.
Im Saarland hat ein Unternehmen einem Mann aufgrunddessen russischer Herkunft gekündigt. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Jens Kalaene
Im Saarland hat ein Unternehmen einem Mann aufgrunddessen russischer Herkunft gekündigt. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Jens Kalaene

Familienvater aus dem Saarland wird aufgrund russischer Wurzeln entlassen

Aktuelle Schilderungen des saarländischen Bundestagsabgeordneten Esra Limbacher sorgen derzeit für große Aufregung im Saarland. Wie Limbacher über mehrere soziale Medien erklärte, habe ein Familienvater aus dem Saarpfalz-Kreis sich an den SPD-Politiker gewandt, nachdem er von seinem Arbeitgeber gekündigt worden sei. Als Kündigungsgrund soll der Arbeitgeber die russischen Wurzeln des Mannes angeführt haben. Er soll dem Familienvater gegenüber gesagt haben, dass man im Betrieb aufgrund des aktuellen Kriegs in der Ukraine keine Menschen aus Russland beschäftigen möchte.

In einem Facebook-Beitrag von Limbacher heißt es hierzu: „Ich hatte heute eine Begegnung, die mich sehr umtreibt. Mich hat ein russischstämmiger Familienvater in meiner Sprechstunde kontaktiert, der schon seit einiger Zeit mit seiner Familie hier im Saarland lebt und arbeitet. Diesem Mann wurde heute mit Verweis auf seine Herkunft gekündigt. Man wolle in der jetzigen Situation keine Russen beschäftigen und deswegen müsse er gehen“.

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Familienvater geht bereits juristisch gegen die Kündigung vor

Auf SOL.DE-Anfrage erklärte Limbacher, dass es sich bei dem gekündigten Mann um einen mehrfachen Familienvater aus dem Saarpfalz-Kreis handele. Er habe dem Mann inzwischen juristische Hilfe vermittelt und Kontakt zu verschiedenen Beratungsstellen hergestellt. Weitere Details zu dem Mann und dem Unternehmen wollte Limbacher mit Verweis auf die nötige Diskretion nicht nennen. „Da es ein laufendes Verfahren und tatsächlich die berufliche Existenz der betroffenen Person betroffen ist, bitte ich um Verständnis, dass ich leider nur anonymisiert und verallgemeinernd zu den persönlichen Daten des betroffenen Arbeitnehmers etwas sagen kann und will“, so Limbacher auf eine entsprechende SOL.DE-Nachfrage.

Limbacher fordert Zusammenhalt zwischen den Menschen

Die Menschen im Saarland forderte Limbacher zu Solidarität und Zusammenhalt auf. „Dieser Krieg ist allein Putins Krieg! Niemand hat die Menschen in Russland gefragt. Wir dürfen es auf keinen Fall zulassen, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert, beleidigt und ausgegrenzt werden. Wenn wir unsere eigenen Werte so mit Füßen treten, dann hat Putin gewonnen“, schrieb der SPD-Politiker und ergänzte: „Euch alle möchte ich bitten: Bleibt aufmerksam! Bleibt solidarisch! Wenn ihr Diskriminierungen wie diese mitbekommt, dann schreitet ein! Lasst uns unserem Land auch in dieser schwierigen Zeit ein freundliches Gesicht geben und keine nationalistische Grimasse“.

Verwendete Quellen:
– Informationen des Bundestagsabgeordneten Esra Limbacher