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Artikel von US-Schriftsteller zieht weltweite Aufmerksamkeit auf sich

Von Xing Yi  ·   2020-02-21  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Coronavirus;Schriftsteller
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 Mario Cavolo aus den Vereinigten Staaten mag für seine Bücher über China bekannt sein, aber es ist einer seiner LinkedIn-Beiträge, der sich wie ein Lauffeuer im Internet verbreitet. In dem Artikel „Something’s Not Right Here Folks“ beschäftigt sich Cavolo mit den internationalen Reaktionen auf die derzeitige Epidemie in China. 

 

 

Der in Shenyang in der nordostchinesischen Provinz Liaoning ansässige italienisch-amerikanische Schriftsteller hatte am 5. Februar auf der beruflichen Networking-Seite LinkedIn einen Kommentar über die globalen Reaktionen auf China während des laufenden Ausbruchs der Coronavirus-Epidemie geschrieben. 

Der Artikel mit dem Titel „Something's Not Right Here Folks" befasst sich insbesondere mit den Überreaktionen einiger westlicher Regierungen, der Diskriminierung des chinesischen Volkes und der westlichen Medienberichterstattung, die die Bemühungen der chinesischen Regierung zur Kontrolle der Epidemie diskreditiert. Cavolo vergleicht auch die Reaktion Chinas auf die neuartige Coronavirus-Epidemie mit der H1N1-Pandemie 2009 in den Vereinigten Staaten und hebt die gegensätzlichen Reaktionen beider Regierungen auf die jeweilige Gesundheitskrise hervor. 

Ein Auszug aus seinem Artikel, der seither mehr als eine Million Mal angeklickt wurde, lautet: „Während des H1N1-Ausbruchs 2009 erinnere ich mich nicht an fremdenfeindliche Anti-Amerika-Angriffe auf der ganzen Welt, Sie etwa? Erinnern Sie sich, dass es damals sechs Monate dauerte, bis die Vereinigten Staaten endlich den nationalen Notstand ausriefen? Hat irgendeine Regierung vom Ausbruch im April 2009 bis zum Ende im April 2010, einschließlich des Monats Juni, als H1N1 zur internationalen Notstandspandemie erklärt wurde, eine Mitteilung an ihre Bürgerinnen und Bürger verschickt, dass sie die USA verlassen sollten? Ihre Grenzen für amerikanische Reisende schließen sollten? Nein, keinen Mucks."

In einem Interview mit der China Daily erklärte Cavolo, was ihn dazu veranlasste, den Beitrag zu schreiben. 

„Jedes Land ist auf seine Art und Weise großartig, und jedes Land hat Probleme. Aber wenn wir die großen Schlagzeilen im Westen lesen, finden wir diese negativen Schlagzeilen, diese Vorurteile. (...) Ich hatte es so satt, also schrieb ich den Artikel“, sagte Cavolo. „Sicherlich habe ich damit einen Nerv getroffen." 

Cavolo sagte, dass die Mehrzahl der Kommentare zu seinem Beitrag „äußerst unterstützend" gewesen sei, und merkte an, dass offensichtlich viele Menschen mit ihm einer Meinung seien. 

Maria Vesterlund, eine ehemalige leitende Supply-Chain-Managerin von General Electric mit Sitz in Shanghai, gehört zu denjenigen, die Cavolos Ansicht teilen. 

„Wir sind letztes Jahr im August nach Shanghai umgezogen und sehen uns [auch in den deutschen Medien] mit der gleichen medialen Verschmutzung durch Klatsch und Panikmache konfrontiert. (...) Ich höre nun von Freunden, die mir sagen, dass sie nicht in die örtlichen chinesischen Restaurants in München oder Frankfurt gehen, weil sie Angst vor dem Coronavirus haben", schrieb sie in ihrem Kommentar zu Cavolos Beitrag. „Wir bleiben hier und laufen nicht weg. (...) Wir fühlen mit den Menschen hier, den Einheimischen wie auch den Ausländern, die unter den Folgen leiden, die ihre Geschäfte schließen, denen das Einkommen zum Leben fehlt, die wochenlang zu Hause bleiben, die keine Freunde treffen, kurz, denen die ganze Lebensfreude abhanden geht – und die so den Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Virus unterstützen." 

Der in Yonkers, New York, geborene Cavolo zog 1999 nach China und arbeitete zunächst als Berater für verschiedene Unternehmen, bevor er sich in der Öffentlichkeitsarbeit selbständig machte. Er hat zwei Bücher über den Wirtschaftsboom in China geschrieben und in mehreren Städten des Landes gelebt, darunter Chengdu in der Provinz Sichuan, Hangzhou in der Provinz Zhejiang und Shanghai. Derzeit lebt er in Shenyang, der Heimatstadt seiner Frau. 

Cavolo stellt in seinem Artikel zwar fest, dass Chinas Umgang mit der SARS-Epidemie im Jahr 2003 nicht ideal war. Er weist aber auch darauf hin, dass die Behörden aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt und besser auf die aktuelle Krise reagiert haben. 

„In den chinesischen Medien wird immer mehr über Probleme in der Gesellschaft gesprochen, und Probleme der Regierung werden in den Nachrichten diskutiert", fügte Cavolo hinzu. „Solche Dinge werden nicht etwa unterdrückt, wie das der Westen China vorwirft. Solche Vorwürfe sind nicht vernünftig und müssen aufhören." 

Cavolo sagte, es sei wichtig, dass man versuche, sich in die Menschen in China hineinzuversetzen und zu versuchen, sie aufzuheitern und ihnen Kraft und Hoffnung zu geben, während sie das Virus bekämpfen. Er sei zuversichtlich, dass die Epidemie bis zum Frühling vorbei sein werde, so Cavolo weiter. 

„Ich denke, ich werde im Frühjahr Klavier spielen und ein Siegeskonzert geben", sagte Cavolo. „Es wird im ganzen Land Siegeskonzerte geben, wir werden eine großartige Zeit haben und die Dinge werden noch besser sein, als die Menschen erwarten. Wuhan, bleib stark! China, bleib stark!"  

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